Zürich, Eyhof-City

Zürich, Eyhof-City

Die Ausdehnung der Typologie der Siedlung Triemli auf West-Albisrieden haben wir untersucht. Was aber würde für ein Stadtteil entstehen, wenn stattdessen das Projekt Eyhof als Grundform für die Quartiersentwicklung Verwendung finden würde?

(… vorher) Zunächst einmal hat der Bautyp, der von Adrian Streich und seinem Büro entwickelt worden ist, einige Vorteile: Die Häuser werden im Wettbewerbsbeitrag verschieden geknickt und stellen so eine grosse Flexibilität unter Beweis. Damit können sie in komplexe Parzellen eingepasst werden. Ebenfalls lassen die Vor- und Rücksprünge in den Volumen eine Differenzierung und damit eine Anpassung an die Umgebung zu. Darüber hinaus ist es gut vorstellbar, dass sich die Proportionen von Kopfbau und Taille verändern lassen und so der Charakter, nicht aber das Grundprinzip des Typs, verändert werden können. Nicht zu vergessen ist die Dimension der Häuser. Es sind zwar keine kleinen Bauten, die für den Eyhof vorgeschlagen werden, aber sie weisen dennoch eine gewisse Überschaubarkeit auf. Man sieht noch wo sie anfangen und wo sie enden und kann sie so als Haus begreifen. Zusammen mit den Knicken und Vorsprüngen entsteht eine Massstäblichkeit an der man sich orientieren kann.

Die Bauform weist aber auch Nachteile auf: So sind es gerade die charakteristischen Verdickungen an den Gebäudeenden, welche eine perfekte Einbindung zu kleinen Häusern verhindern. Im Vergleich zu Bünzli Courvoisiers zergliederten Bauten, greifen Adrian Streichs Häuser nicht in den Raum aus. Sie sind vielmehr abgeschlossen mit einem klaren Anfang und Ende. Zu den Einfamilienhäusern im Norden entsteht damit ein eher starker Bruch, ausser man entwickelt dafür eine Sonderform.

Auch zur Siedlung Triemli muss eine Haltung gefunden werden. Soll der harte Typologiewechsel vermieden werden, ist hier ebenso eine kreative Lösung gefragt. Die Verlängerung oder die Addierung der Häuser könnte ein Weg sein, um sich der Längenausdehnung im Ansatz anzugleichen.

Mit den notwendigen Modifikationen scheint die beschriebene Typologie also recht gut für die Anpassung an die unterschiedlichen nachbarschaftlichen Bebauungsformen geeignet. Damit stellt sich nur noch die Frage, welche Wirkung sie in der Fläche entwickelt. Wir haben bereits festgestellt, dass die Typologie eine grosse Flexibilität aufweist. Eine architektonische Differenzierung ist denkbar und kann so gegen Monotonie und für Identitätsbildung sorgen. Durch die abgeknickten Volumen können unterschiedliche Aussenräume ausgebildet werden und zur Strukturierung des Quartiers beitragen. Hinsichtlich der Aussenraumtypologie bestehen Ähnlichkeiten zur durchgrünten Nachkriegssiedlung. Allerdings sorgen auch hier die Knicke und Fassadenversprünge für Auflockerung.

Die Zutaten für eine erfolgreiche, formale Bebauungstypologie sind damit gegeben. Ob sich aus diesen Ingredienzen auch ein qualitativ hochstehender Stadtteil entwickelt, liegt in den Händen der Architekten, welche diese Typologie anwenden. (Weiter bei …)