Zürich, Städtebau by Wettbewerb

Zürich, Städtebau by Wettbewerb

Zürich versucht die Qualität seiner Architektur mit einzelnen Wettbewerben zu beeinflussen. Was wäre nun, wenn aus den so getroffenen Entscheidungen, eine Vision für die Gestalt der Stadt abgeleitet würden?

(… vorher) Wenn wir davon ausgehen, dass Architekturwettbewerbe dazu geeignet sind, die gestalterische Qualität sicher zu stellen, wieso sollte es dann nicht möglich sein, deren  Resultate auch für die Stadt fruchtbar zu machen? Schliesslich betrifft der Entscheid für einen Wettbewerbsbeitrag nicht nur die Proportionierung der Fassade oder den Zuschnitt der Grundrisse. Es geht in einem Jurierungsprozess auch immer um die städtebauliche Form: Wie hoch sind die Gebäude? Wie funktionieren die Aussenräume? Welche Bebauungsform funktioniert am besten?

Nehmen wir an, dass solche Entscheide nicht nur für ein einziges Grundstück Gültigkeit haben, sondern auch auf deren Umgebung interpoliert werden kann, dann ergibt sich daraus ein grösseres Bild, dass wir im Folgenden an einem spezifischen Gebiet beispielhaft beschreiben möchten:

Zwischen dem Triemli-Kreisel im Südosten, dem Dorfkern Albisrieden im Nordwesten, dem Stadtrand im Südwesten und den Fussballplätzen hinter der Langrütstrasse im Nordosten, erstreckt sich ein grosses Wohngebiet. In den nächsten Jahren wird es einem grossen Umbau unterworfen sein, da ein grosser Teil der Bauten den zweiten Lebenszyklus bereits überschritten hat.

Erste Anzeichen dieses Wandels sind die drei Neubausiedlungen, die in diesem Gebiet in der jüngsten Zeit aus Wettbewerben hervor gegangen sind: Die Siedlung Triemli (von Ballmoos + Krucker), die Siedlung Hagenbuchrain (Bünzli + Courvoisier) und der erst geplante Eyhof (Adrian Streich).

Auf Grund dieser drei Projekte soll eine Vision für den nordwestlichen Teil des Quartiers Albisrieden entwickelt werden. Dabei geht es zunächst darum zu verstehen, warum die Jury sich für derart unterschiedliche Bauformen entschieden hat. Es gilt hierbei die Vor- und Nachteile des Projekts herauszuheben. Danach soll ein Argumentarium aufgebaut werden, wie diese Projekte als Keime für ein städtebauliches Konzept dienen können. Schliesslich soll daraus eine Vision entstehen, wie das Gebiet überbaut werden könnte.

Über alledem steht eine entscheidende Frage: Sind Architekturwettbewerbe dazu geeignet die Stadt zu Formen? (Weiter bei…)